Über den Ursprung der Türkisch Angora ranken sich viele Geschichten und Legenden.
Wie andere Rassen auch, beansprucht die Türkisch Angora für sich, eine der ältesten Katzenrassen zu sein, wenn nicht sogar die älteste. Die aus der Türkei stammende Semi-Langhaar Katze soll die Urmutter aller Langhaarrassen sein.
Die jüngere Geschichte der Türkisch Angora beginnt allerdings fast mit ihrem Ende, denn fast ausgestorben wurde 1939 in der Türkei ein Erhaltungsprogramm im Zoo von Ankara gestartet. In der Türkei galten nur die weißen Angoras, vorzugsweise odd-eyed, als „Ankara Kedisi“, die Nachzucht erfolgte daher auch ausschließlich mit weißen Angora-Katzen, die natürlich in der Region Ankara lebten. 2013 wurde der Zoo geschlossen und die Katzen an Gemeinden und Familien in Ankara abgegeben. 2017 wurde das neue Türkisch Angora Katzenhaus in Ankara zur Erhaltung der Rasse eröffnet.
Der Export von Ankara Kedisi in andere Länder war und ist schwierig, da die Türkisch Angora als Nationalschatz gelten und der Export verboten ist. Nur wenige Katzen fanden erst in den 50er und 60er Jahren den Weg nach USA, ab den 70er Jahren auch nach Deutschland und in die Niederlande. 1973 wurde vorerst auch nur die weiße Varietät durch die CFA (die Cat Fanciers‘ Association) anerkannt, 1978 dann auch die anderen Naturfarben. 1988 wurden die weißen Türkisch Angora auch von der FIFE anerkannt, 1994 die farbigen und 1999 bei dem Dachverband TICA.
Heute werden die Türkisch Angora Katzen in allen natürlichen Farben gezüchtet, in den Verbänden nicht anerkannt sind allerdings die Farben Chocolate, Lilac und Point, wobei auch diese Farben schon viele Jahrzehnte in manchen Linien vorkommen und ab und zu bei Züchtern aufscheinen.
Verpaarungen zweier weißer Zuchtkatzen sind in den Vereinen verboten, da es Schwerhörigkeit oder Taubheit hervorrufen könnte, auch müssen alle weißen Zuchttiere einen audiometrischen Gehörtest vorweisen. Nur mit hörenden Katzen darf gezüchtet werden.
Die Türkisch Angora ist eine pflegeleichte Semi-Langhaar Katze, mit seidigem Deckhaar, ohne (oder mit wenig) Unterwolle, im Sommer recht kurz und im Winter länger, mit buschigem Schwanz und Halskrause.
Das Fell verfilzt kaum, daher ist tägliches Bürsten wie bei anderen Langhaar-Rassen nicht notwendig, freut aber ihre Katze vor allem im Fellwechsel im Frühjahr, dann muss sie bei ihrer Fellpflege nicht so viele Haare schlucken.
Diese Rasse ist wahrlich kein phlegmatischer Stubenhocker, sondern temperamentvoll, lebhaft, aktiv, mit oft überraschender Sprungkraft, intelligent und sehr anhänglich. Man kann Türkisch Angora auch sehr gut für cat agility oder clickern begeistern. Türkisch Angora brauchen auch unbedingt Artgenossen, am besten eine zweite Türkisch Angora oder zumindest eine ähnlich aktive Rasse, alleine sollte man sie niemals halten. Mit einem Wort: Türkisch Angora sind eine Katzenrasse zum Verlieben, wer einmal eine Türkisch Angora hatte, den lässt die Liebe zu dieser Rasse nicht mehr los.
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(c) Text: Christine Masser, Fotos: Aysegül Kormaz, Christine Masser